Heim nach ‚Neustadt
Die Heimat mit ein bisschen Abstand neu sehen.
Jetzt ist es ja nicht unbedingt so, dass sich das, wie der Name schon sagt, Industrieviertel Niederösterreichs durch besondere Schönheit hervortut.
Eher im Gegenteil, fährt man aus den westlichen Regionen Österreichs in den Osten des Landes, so wird der Eindruck der Städte und Orte immer, wie soll man sagen, unansehnlicher?
Hat das Dorf in der westlichen Steiermark noch bäuerliche Tradition, eine hübsch gestaltete Kirche und vielleicht alte Gutshäuser, so ist, um nur einen Ort zu nennen, Theresienfeld doch ein gewisser Kontrast dazu.
Lädt die Villa am See im Salzkammergut zum Verweilen ein, so suggeriert Ternitz anderes.
Steht der Blumenschmuck den Häusern im Pongau sehr gut, so wirkt die bunte Fassade der schlumpfigen Schlumpfsiedlung in Steinabrückl doch allzu bemüht.
Ja, klar, das südliche Industrieviertel, und vorallem Wiener Neustadt selbst, war im zweiten Weltkrieg Österreichs Dresden, aufgrund der örtlichen Industrie musste keine Region Österreichs mehr Bomben erleiden.
Der optische Anspruch wurde dem kleinbürgerlichen Traum nach eigenem Grund und Boden grausam geopfert – den unstillbaren Durst und die Gnadenlosigkeit des unbarmherzigen Gottes der Wirtschaftlichkeit kann man auch heute tagtäglich deutlich erleben.