5 Gründe warum Listen im Blog scheisse sind

Published On 2016-03-08 | By Roland | Trash-Talk

Jeder kennt sie. Jeder hat schon mal auf einen solchen Artikel geklickt.

5 Zitate, die die Welt zu einem besseren Ort machen.
10 Anzeichen, dass Dein Leben scheisse ist ist.
7 Gründe, warum Menschen Schuhe anziehen.
6 Symptome, an denen Du erkennst, dass Du Pipi musst.

Ich verstehe schon, in Zeiten, in denen jeder Arsch, so wie ich, seine wundersam erklugten Schlauheiten in den elektronischen Äther brüllen kann, Hits, Klicks und Conversionrates göttliches Gebot sind, ist es schwer, Besucher auf seine Website zu bringen. Und wie wir es tagtäglich in den Medien erleben, ist Substanz das allererste Opfer am Altar des kommerziellen Erfolges.
Natürlich lässt der unselige Aufbau dieser Artikel noch andere gesellschaftskritische Interpretationen zu, solche, die zum Beispiel die Aufmerksamkeitsspanne des modernen Menschen anprangern oder die Sinnhaftigkeit der puren Konsumation von Pseudoinformationen hinterfragen. Und so weiter. Bis zum Untergang des Abendlandes.

Aber das ist mir, mit Verlaub, powidl.
Ich empfinde diese Artikel als äusserst unbefriedigend, sie sind das Äquivalent zum Mikrowellenfutter aus dem Tiefkühlregal: ein wunderbar in Szene gesetztes Gericht, höchstpersönlich von Benoît Violier, Gott hab‘ ihn selig, komponiert, und drinnen ist ein langweiliges, uninspiriertes Massenprodukt, dessen Beliebigkeit so durchschnittlich ist, dass ich noch kein passendes Wort dafür gefunden habe.
Und somit hinterbleibt das Gefühl benutzt & betrogen worden zu sein.
Schlichtweg weil das Leben zu gross, zu bunt, zu vielschichtig, zu …lebendig ist, um sich in simple und endliche Kategorien pressen zu lassen.

Aber eines gibt es noch, das viel, viel, VIEL schlimmer als die Erwähnung einer Liste ist:
der Zusatz „beim 7. Anzeichen wirst Du komplett überrascht sein!“.
Hrrrrgh!

 

Ach ja. Ich hab Euch 5 Gründe versprochen:
1) Sie
2) sind
3) einfach
4) uninteressant.
5) Why not Zoidberg?

Like this Article? Share it!

About The Author

Vater, DJ, Photograph, Grafiker und neuerdings auch Schreiberling für untergrund.city. Goddammit, welch Karriere!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*